Bei der Konfiguration der Hifi-Anlage und der Aufstellung der einzelnen Komponenten stellt sich oft die Frage:
1. Endstufen dicht bei den Lautsprecherboxen positionieren, also möglichst kurze Lautsprecherleitungen und dafür lange Verbindungen zwischen Vor- und Endstufe oder aber
2. Endstufe möglichst dicht bei der Vorstufe, also lange Lautsprecherleitungen und kurze Verbindungen zwischen Vor- und Endstufe.
Für beide Varianten gibt es gute Argumente.
Grundsätzlich gilt: Alle Verbindungungen so kurz wie möglich!
Es ist allerdings bei einer technisch korrekten Ausführung aufwendiger und damit auch teurer, Leistung wie bei der Lautsprecherleitung zu übertragen als einfach nur Spannung wie bei der Verbindung Vor-/Endstufe oder auch Quelle/Vorstufe.
Das heißt, lange Lautsprecherleitungen werden bei gleicher Qualitätsklasse aufgrund des nötigen Aufwandes immer teuer sein als lange Vor-Endverstärker-Verbindungen.
Damit hätten wir schon mal ein erstes relevantes Vorentscheidungsargument.
Der nächste Punkt wäre die Ausgangsimpedanz der Vorstufe. Davon hängt nämlich ab, wie lang die Verbindung Vor-Endverstärker sein darf, ohne daß Verluste im Hochtonbereich aufgrund der Kabelkapazität auftreten können. Mit einer Vorverstärker-Ausgangsimpedanz zwischen 0 und 50 Ohm sollte man eigentlich für alle denkbaren und undenkbaren Fälle im Heimbereich im grünen Bereich liegen.
Bei allen darüber liegenden Werten (speziell Röhrenvorstufen) muß der Einfluß der Kabelkapazität berücksichtigt werden und besser die Verbindung Vor-/Endstufe so kurz wie möglich gewählt werden.
Das kann auch hier in der Tabelle nachgeschaut oder nachgerechnet werden.
Ansonsten kann man sagen: Alles, was 3m nicht überschreitet, ist bei guten Kabeln hinsichtlich der Kabelparameter absolut unkritisch und damit auch die Zusammensetzung der jeweiligen Längen-Kombinationen.
Ein weiterer Punkt wäre die Empfindlichkeit gegen Einstreuungen oder andere Störungen.
Da hat die Lautsprecherleitung normalerweise eindeutige Vorteile. Zum einen durch die herrschenden sehr niederohmigen Impedanzverhältnisse, zum anderen durch den verhältnismäßig hohen Signal/Störung-Abstand.
Bei der Verbindung Vor-Endstufe verhindern extrem niederinduktive Leitungen wie das TMR Ramses und/oder symmetrische Schaltungs-und Leitungsführung (XLR) größeres Unheil.
Auch Vielfach-Abschirmungen können hier helfen, allerdings erfahrungsgemäß auf Kosten des Klanges.
Zum Glück ist im Heimbereich bei sachgemäßer Installation kaum mit entsprechenden Störungen und Einstreuungen zu rechnen, so daß dieser Punkt in der Praxis keine Rolle spielt.