Elastische Füße mit Federeigenschaften sind nach unserer Erfahrung mit Erfolg nur sehr bedingt einsatzbar. Mag sein, daß in Fällen, wo der Fußboden derartig schwingfähig ist, daß bei Betrieb der Lautsprecher die Tassen in den Schränken tanzen, die Verwendung von schwingfähigen Füßen Erleichterung bringt, z.B. bei Dielenfußböden.
Man muß wirklich zunächst feststellen, ob man den Lautsprecher vor seinen eigenen Schwingungen schützen will (in diesem Fall ist eine schwingfähige Unterlage kontraproduktiv, "Trampolin-Effekt"), oder ob man andere Geräte oder Gegenstände vor Körperschallübertragung durch den Lautsprecher schützen will.
Bei letzterem hilft eine schwingfähige Entkopplung; dem Klang des Lautsprechers ist es allerdings nicht förderlich.
Für alle anderen Fälle bringt die Verwendung von "Spikes", das heißt das Aufstellen der Boxen auf drei oder vier Kegel- oder Dornspitzen in den meisten Fällen erhebliche Klangvorteile, wenn der Untergrund entsprechend fest und solide ist.
Den Druck, den der Lautsprecher auf seine Unterlage ausübt, kann man in erster Näherung als Lautsprechergewicht geteilt durch Unterlagenfläche definieren. Macht man diese Fläche sehr klein (A~0), wird der ausgeübte Druck folglich sehr groß.
Dadurch werden die Lautsprecherboxen fest an den Fußboden angekoppelt und der Körperschall wird weitergeleitet. Durch geschickte Wahl der beteiligten Materialien werden Reflexionen des Körperschalls an den Grenzflächen weitestgehend vermieden.
Bei der Verwendung von schwingfähigen Untersätzen wird ein Teil des Körperschalls aufgrund des Energiespeichereffekts des entstandenen Schwingungssystem aus Box und Untersatz wieder an das Gehäuse zeitversetzt abgegeben.
Wir haben es also hier mit zwei verschiedenen Ursachen für eine klangliche Beeinflussung der Wiedergabe aufgrund der Beschaffenheit der Verbindung Lautsprecherbox-Fußboden zu tun:
1. Bei einem elastischen bzw. schwingfähigen Untersetzer entsteht zusammen mit dem Gewicht der Lautsprecherbox ein schwingfähiges Feder-Masse-System, das erst durch gezielte Wahl der Parameter (Resonanzfrequenz, Güte bzw. Bandbreite) vorteilhaft eingesetzt werden kann, ansonsten jedoch kontraproduktiv wirken kann.
2. Durch ungünstigen Materialmix von Lautsprechergehäuse, Untersetzer (Puck, Spike) und Fußboden können aufgrund der Schallkennimpedanzverhältnisse auch bei einer ansonsten festen Verbindung (z.B. Ankopplung durch Spikes) Körperschallreflexionen an den betreffenden Grenzflächen auftreten.
Natürlich muß man immer abwägen, welche Maßnahme größeren Vor- oder Nachteil bringt. Ein Hörtest klärt meistens schnell die Situation.
Im übrigen gibt es in der Hifi-Szene überall da, wo es um mechanische Schwingungen geht, zwei verschiedene Lager.
Die eine Richtung besagt: "Ich lasse die unvermeidlichen mechanischen Schwingungen zu, versuche aber, durch geringe Massen und entsprechende Federkonstanten die Resonanzfrequenzen in ungefährliche Bereiche zu legen und die Ausschwingvorgänge zu kurz wie möglich zu halten." Diese Denkweise findet man vor allem dort, wo es aus Kostengründen um Materialersparnis geht.
Die zweite Richtung besagt: "Ich fertige meine Teile so schwer wie möglich, um erst gar nicht irgendwelche mechanischen Schwingungen zuzulassen." Naturgemäß ist die letztere Auffassung mit höheren Kosten und Aufwand verbunden, ist vielleicht auch beim 'handling' etwas unbequem, zeigt aber meistens in der Praxis die besseren Ergebnisse.
Das oben Gesagte kann sich im übrigen auf Lautsprecher, Analog-Plattenspieler, Elektronik-Gehäuse und Audio-Racks beziehen. Alles, was schwingen kann, wird auch schwingen.
Will man ein Gerät, das selbst Körperschallschwingungen erzeugt (z.B. Lautsprecherbox), vor diesen (eigenen) Schwingungen schützen , müssen diese durch feste Ankopplung an den Untergrund durch z.B. Spikes (mit möglichst gleichartigen Schallkennimpedanzen wie Gerät und Untergrund) abgeleitet werden.
Will man andere Geräte vor Körperschall schützen, so müssen diese entkoppelt werden. So würde man u. U. CD-Player oder Vorverstärker auf spezielle Untersetzer (mit möglichst unterschiedlichen Schallkennimpedanzen wie Gerät und Untergrund) stellen, die eine Weiterleitung von Körperschall verhindern.
Allerdings kommt dieser Fall nur bei wackligen Regalen in Verbindung mit schwingfähigem Fußboden oder bei minderwertigen oder defekten Geräten, bei denen entweder der Trafo mechanisch brummt oder nicht ausreichend genug mechanisch entkoppelt im Gehäuse montiert ist oder bei CD-Playern, bei denen das Laufwerk ebenfalls nicht ausreichend genug mechanisch entkoppelt im Gehäuse montiert ist, vor.
Die Erfahrung zeigt übrigens, daß es den idealen oder perfekten "Untersetzer", sei es Spike, Puck oder sonstigen Fuß oder Unterlage, der für alle Geräte gleichermaßen optimal funktioniert, nicht gibt. Prinzipiell benötigt fast jedes Gerät eine andere "Behandlung". Hier muß also nach dem "try-and-error"-Prinzip vorgegangen werden.