Wenn mehrere Schallquellen zusammenwirken, erhöht sich die Schallstärke und damit im allgemeinen auch die empfundene Lautstärke. Hierbei sind jedoch besondere Gesetzmäßigkeilten zu beachten, die auch beim Zusammenwirken von mehreren Lautsprechern eine Rolle spielen.
Beispiel: Eine einzelne Geige kann in einem Raum mit einer mittleren Lautstärke mit 50 Phon gehört werden. Bei 4 Geigen ist erfahrungsgemäß die Lautstärke nicht 4×50, also 200 Phon (was weit über der Schmerzgrenze läge), sondern aufgrund der logarithmischen Ohrenempfindlichkeit nur um ein wenig lauter. Die gehörmäßige Lautstärkezunahme ergibt sich aus folgender Tabelle:
Zahl der gleichstarken Schallquellen |
Lautstärkeerhöhung [Phon] |
---|---|
2 | 3 |
3 | 4.8 |
4 | 6 |
5 | 7 |
6 | 7.8 |
7 | 8.5 |
8 | 9 |
9 | 9.5 |
10 | 10 |
Im obigen Beispiel wäre also die Gesamtlautstärke der vier Geigen 56 Phon. Wäre die Lautstärke jeder Geige z. B. 35 Phon, dann wäre die Gesamtlautstärke bei 4 Geigen 41 Phon.
Die Tabelle gilt jedoch nur, wenn die Schallquellen die gleichen Frequenzen abgeben. Weichen die Frequenzen voneinander ab, geht die Summenwirkung zurück.
Hörversuche haben ergeben, daß insbesondere im Bereich 200-20000 Hz bereits ein Unterschied von 4 % zwischen den Frequenzen zweier gleichstarker Schallquellen schon keine merkliche Lautstärkenerhöhung mehr bringt.
Von einem größeren Frequenzgemisch unterschiedlicher Schallstärke wird die empfundene Lautstärke durch den lautesten Teilton bestimmt. Schwingungen, die um mehr als 20 % von dieser Frequenz abweichen, tragen praktisch nichts mehr zur Erhöhung der Lautstärke bei.
Die Wiedergabe einer Darbietung über mehrere Lautsprecher von gleichem Wirkungsgrad kann aus diesen Gründen nur unwesentlich eine Erhöhung der Gesamtlautstärke gegenüber nur einem Lautsprecher ergeben. Eine Erhöhung ist überhaupt nur zu erwarten, wenn die Lautsprecher außer gleichen Frequenzen auch die gleiche Leistung zugeführt erhalten.
Vielfach liegen die Verhältnisse bei der Lautsprecherwiedergabe jedoch so, daß alle Lautsprecher sich die Leistung teilen, die sonst nur einem Lautsprecher zugeführt wird. Eine Kombination aus mehreren Lautsprechern strebt man deshalb nicht aus Gründen der Lautstärke-Erhöhung an, sondern zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften hinsichtlich Frequenzbereich, Verzerrungen usw. .